Ackerschachtelhalm

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Ackerschachtelhalm – Dieses Kraut löst bei vielen Hobby-Gärtnern Angst und Schrecken aus. Das Gewächs werden Sie nicht wieder los, auch nicht mit der chemischen Keule. Aber vielleicht entdecken Sie die vielen nützlichen Eigenschaften dieser Pflanze? Lassen Sie sich überraschen.

 

Ackerschachtelhalm-Equisetum-arvense

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)

 

Botanischer Steckbrief

 

Der Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense) ist eine Pflanzenart aus der Klasse der Schachtelhalmgewächse (Equisetopsida). Es besteht Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre).

Neben diesen beiden Vertretern gibt es auch noch den Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale) und den ebenfalls giftigen Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile). In diesem Artikel geht es vornehmlich um den Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense).

Schon im zeitigen Frühjahr treibt der Ackerschachtelhalm aus einem verzweigt waagerecht im Boden liegenden Wurzelstock aus. Braune Sporentriebe mit einer endständigen Sporenähre ragen dann aus der Erde. Aus der Pflanze entwickeln sich ca. 20-30 cm hohe Stengel. Diese grünen Triebe sind auch ein Erkennungsmerkmal gegenüber anderen giftigen Schachtelhalmarten.

Erkennungsmerkmale des Ackerschachtelhalms:

  • die Seitentriebe sind im Querschnitt sternförmig
  • die Äste sind, wie auch beim Sumpfschachtelhalm in Quirlen angeordnet
  • die Ähren tragenden Sprosse sind astlos und bräunlich gefärbt
  • im Querschnitt ist der Stengel hohl und gerippt
  • die Anzahl der Zähne an den Blattscheiden entspricht der Anzahl der Rippen

 

Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen

 

Sumpfschachtelhalm ist giftig (Equisetum palustre)

Sumpfschachtelhalm ist giftig (Equisetum palustre)

Der Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre) sieht dem Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense) sehr ähnlich und wer sich nicht absolut sicher ist, sollte diese beiden Pflanze meiden.

Bisher sind Vergiftungserscheinungen vorwiegend bei Tieren beobachtet worden, die nach dem Genuss von Sumpf-Schachtelhalm taumeln, Zuckungen im Gesicht zeigten und sehr schreckhaft waren.

Der Sumpfschachtelhalm enthält das Alkaloid Palustrin und Enzyme, die einen Vitamin-B1-Mangel hervorrufen. Also Finger weg von dieser giftigen Pflanze!

Wichtige Unterscheidungsmerkmale von Acker-Schachtelhalm und dem giftigen Sumpf-Schachtelhalm:

  • die [[Sporangien]] stehen beim Ackerschachtelhalm auf braunen und beim Sumpfschachtelhalm auf grünen Sprossen
  • außerdem erscheinen die Sprossen beim Ackerschachtelhalm nicht, wenn die typischen Katzenstiele zu sehen sind
  • Finger weg von grünem Schachtelhalm, der oben Zapfen trägt – es handelt sich in dem Fall um den giftigen Sumpfschachtelhalm

Weitere Unterscheidungsmerkmale zwischen Acker-Schachtelhalm und dem giftigen Sumpf-Schachtelhalm:

  •  die Blattscheiden vom Ackerschachtelhalm besitzen mehr als 8 Zacken
  • der Sumpfschachtelhalm besitzt weniger als 8  Zähne, die deutlich an der dunkel gefärbten, ineinander gesteckten Stengeletage sichtbar sind
  • die Stengel vom Ackerschachtelhalm sind breiter als 3mm
  • die Ähren tragenden Sprosse vom giftigen Sumpfschachtelhalm sind dünner als 3 mm, beastet und grünlich gefärbt
  • die unteren Scheiden der Seitenäste sind beim giftigen Sumpfschachtelhalm dunkel gefärbt

Gegenmaßnahmen bei Vergiftungserscheinungen: Arzt aufsuchen, Magen entleeren und eventuell Magen spülen.

 

Volkstümliche Namen

 

Acker-Zinnkraut, Fegekraut, Katzenschwanz, Katzenwedel, Pfannebutzer, Pferdeschwanz, Schaftelen, Schaftheu, Scheuergras, Scheuerkraut, Zinnkraut

 

Heimat und Verbreitung

 

Sie finden den Acker-Schachtelhalm in feuchten Hainbuchen-Eichen-Wäldern oder Auenwäldern. Ebenfalls wohl fühlt er sich an Waldrändern, Hecken, auf Ton- und Sandböden und an grundwassernahen Standorten im Flachland. Auch auf den Anbauflächen des fleißigen Gärtners wurde er, wie auch der Giersch, schon des öfteren als lästiges Unkraut mit Sorge betrachtet und eher bekämpft als genutzt. Auf lehmigen und feuchten Böden werden Sie den Ackerschachtelhalm oft antreffen.

Er gilt als Pionierpflanze und wächst selbst auf stark mit Herbiziden verseuchten oder salzigen Böden. Auch auf überfluteten Rasen, nährstoffreichen Krautfluren, Ruderalgesellschaften und Garten- und Ackerunkrautgesellschaften fühlt er sich wohl.

 

Inhaltsstoffe

 

Vor allem mineralische Bestandteile kann der Ackerschachtelhalm vorweisen. Unter anderem finden sich bis zu 10% Kieselsäure und Kalium in der Pflanze. Weiterhin Sterole, Flavonoide wie Quercetingglykoside, Saponine und Kämpferol. Auch Spuren von Alkaloiden und seltene Dicarbonsäuren wurden in den Pflanzenbestandteilen nachgewiesen.

 

Geschmack und Würze

 

Die weichen braunen Stengel haben ein leichtes Pilzaroma und sind sehr mild. Die grünen Stengel hingegen schmecken bitter und sollten eventuell prozessiert werden. Einfach die Stengel in eine Socke oder ähnliches stopfen und für ca. 1 Stunde oder länger in einen Bach mit fließendem sauberen Wasser legen.

 

Anbau und Pflege

 

Ich meine, wer den Ackerschachtelhalm im Garten hat, braucht sich um die Vermehrung keine Sorgen zu machen. 😉 Seine Wurzeln erreichen Tiefen von bis zu 200 cm und vermehren sich rasant. Gleichzeitig lockern sie aber mit ihren hohlen Stängeln den Boden auf und sorgen dadurch für eine gute Belüftung. Man kann den Ackerschachtelhalm bekämpfen, aufessen, als Mulchmaterial verwenden, seine Ausbreitung im Garten eindämmen oder einfach als wichtige Nutzpflanze akzeptieren. Selbst starke Herbizide können weder ihm, noch dem allseits bekannten Giersch etwas anhaben. Letzterer ist übrigens auch eine ziemlich wertvoller Vertreter unserer heimischen Pflanzen.

 

Ernte und Lagerung

 

Die jungen zarten Stengel werden durch Einsalzen konserviert. Das Kraut wird getrocknet und danach in dunklen wasserdichten Gefäßen aufbewahrt.

 

Verwendungsmöglichkeiten

 

Hausapotheke

 

Vorwiegend bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß wird der Ackerschachtelhalmtee aus dem frischen oder getrockneten Kraut bereitet. Neben der harntreibenden Wirkung lindert er ebenfalls rheumatische Beschwerden und kommt bei starken Monatsblutungen oder Nasenbluten zum Einsatz. Die immunstimulierende Wirkung der Pflanze ist ebenfalls bewiesen. Auch gegen Gicht und bei Lungenleiden wird der Tee getrunken, den Sie wie folgt zubereiten:

Je 250 ml Wasser werden 1-2 Teelöffel des geschnittenen Krautes entweder mit heißem Wasser übergossen und nach 30 Minuten abgeseiht oder 12 Stunden in kaltem Wasser eingeweicht und danach durch ein Sieb gegeben. Trinken Sie 3 Tassen davon täglich und über einen längeren Zeitraum.

Äußerlich als Umschlag aufgelegt findet der Ackerschachtelhalm-Tee Verwendung bei Frostbeulen, Knochenbrüchen, Schwellungen und schlecht heilenden oder infizierten Wunden. Entzündungen im Rachenraum können durch Gurgeln und Mundspülung gelindert werden.

Hier noch ein besonderes Rezept für einen Haustee, der nicht nur Asthmatikern sondern auch allen anderen Hustenpatienten gleich welchen Alters Linderung verschafft: Eine Teemischung aus

  • 10 g Ackerschachtelhalm
  • 10 g Malvenblüten
  • 10 g Lindenblüten
  • 10 g Spitzwegerich
  • 5 g Fenchelfrüchte
  • 5 g Holunderblüten
  • 5 g Thymian

250 ml kochendes Wasser werden auf 2 Teelöffel dieser Mischung gegeben. 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und mit einem Löffel Honig genießen. Ein Tee, der die Abwehrkräfte des Körpers aktiviert und stärkt und in Erkältungszeiten vorbeugend wirkt. Trinken Sie davon täglich 2-3 Tassen und die Erkältung bleibt wo der Pfeffer wächst.

 

Badezusatz

 

Der hohe Anteil an Kieselsäure, der sich im Badewasser auflöst und dann vom Körper aufgenommen wird, trägt unter anderem auch dazu bei, den Stoffwechsel der Haut anzuregen und damit die Durchblutung zu fördern. Die Widerstandskraft wird heraufgesetzt und durch seine lokal anregende Wirkung findet er bei Beingeschwüren (offene Beine), Schwellungen nach Knochenbrüchen, Frostbeulen oder Durchblutungsstörungen Anwendung.

Ein Ackerschachtelhalm-Bad ist schnell zubereitet und wirken wie bereits erwähnt auch bei Stoffwechselleiden, Gicht und Rheuma wohltuend. Entweder Sie erwerben in der Apotheke ein Fertigprodukt oder nehmen 100 g Ihres selbst geernteten Ackerschachtelhalm-Krautes, übergießen es mit heißem Wasser, lassen es 1 Stunde lang ausziehen und geben die Flüssigkeit in das Badewasser.

 

Homöopathie

 

Vor allem die sterilen, unfruchtbaren und frischen Stengel des Winterschachtelhalmes (Equisetum hyemale) wird für das gleichnamige Homöopathikum verwendet. Die Inhaltsstoffe dieser beiden Pflanzen unterschieden sich kaum. Anwendung findet das Mittel in der zweiten bis sechsten Potenz. Gegen nächtliches Einnässen, Reizblase, Nieren- und Blasenleiden und um die Wasserausscheidung anzuregen. Dabei werden 5 bis 15 Tropfen mehrmals täglich verabreicht.

 

Küche

 

Von März bis April können Sie die grünen, nadelförmigen Blätter und die Stengel als Zutat in Kochgemüse verwenden. Die in dieser Jahreszeit noch weichen Teile der Pflanze haben einen herben Geschmack. Des weiteren können Sie diese Pflanzenteile bis in den August hinein zur Teezubereitung nutzen und einen Vorrat für den Winter trocknen.

Später, wenn die Stengel braun werden, eignen sich die zarten Teile wie auch die Sporenträger-Kolben als Füllung in Aufläufen, roh als Salatbeigabe, als Pfannengemüse ähnlich den Pilzen zubereitet oder als exquisite Beilage in Suppen. Auch eine Verwendung in Eierspeisen wie Rührei oder Omelett sollte den leidenschaftlichen Wildpflanzen-Gourmet erfreuen. Kochen Sie doch einmal die Sporen tragenden Kolben von März bis April in Milch zu einer Art Grütze oder Brei! In Notzeiten sicher einen Versuch wert und eine günstige Alternative, um sich zu ernähren.

Die kleinen Wurzelknollen des Acker-Schachtelhalmes können in Gemüsegerichten mitgekocht oder gleich an Ort und Stelle (nach der Säuberung) roh gegessen werden. Erntezeit für die Knollen: September bis März.

 

Pflanzengesundheit

 

Aber es geht noch weiter. Manch einer wird schon von der wohltuenden Wirkung der Ackerschachtelhalm-Brühe für unsere Hauspflanzen gehört haben. Seine vorbeugende Anwendung gegen diverse Pilzerkrankungen wie Mehltau, Rost, Schorf, Kraut- und Knollenfäule, Blattfleckenkrankheiten und Monilia ist seit Urzeiten bekannt. Auch gegen Lauchmotten und Spinnmilben wurde dieses Gebräu schon erfolgreich eingesetzt. Zubereiten kann diese Brühe jeder, der seinen Pflanzen etwas gutes tun will. Entweder kaufen Sie das getrocknete Kraut z. B. in der Apotheke oder ein Flüssigextrakt oder Ackerschachtelhalm-Konzentrat aus der Pflanze im Handel. Besser noch: Sie sammeln die frische Pflanze von Mai bis August selbst und trocknen sich einen Vorrat für den Winter. 🙂

Die Herstellung der Pflanzenbrühe gestaltet sich einfach: Nehmen sie 300 g frisches oder 30 g getrockneten Ackerschachtelhalm und geben ihn in ein Eimer mit 10 Liter Wasser. Die frischen Kräuter sollten Sie dabei mit einer Schere etwas zerkleinern. Für die getrocknete Droge reicht das Zermahlen zwischen den Händen. 24 Stunden darf der Ackerschachtelhalm nun im Wasser einweichen. Danach wird das Ganze bis zum Sieden erhitzt und eine Viertelstunde leise weiter gekocht.

Selbstverständlich können Sie auch kleinere Mengen für den Hausgebrauch herstellen, wenn Sie die entsprechenden Mengen angleichen. Ist der Eimer abgekühlt, sieben Sie die Schachtelhalm-Brühe ab. Das fertige Produkt wird 1:5 mit Wasser verdünnt und vorbeugend im Frühling und Sommer über die gefährdeten Pflanzen gesprüht. Sprühen Sie bei trockenem, sonnigen oder besser bedecktem Wetter und vor dem Mittag, um die Schachtelhalm-Wirkung noch zu erhöhen. Der Kieselsäureanteil im Acker-Schachtelhalm erschwert den Pilzen das Eindringen in die Pflanze und schützt diese so vor Infektionen. Gleichzeitig schützt und stärkt sie die Oberfläche der Blätter. Ein natürliches Spritzmittel, dass neben der Zeit für die Zubereitung, nichts kostet. 😉

Für die weniger empfindlichen Nasen eignet sich auch die Zubereitung einer Ackerschachtelhalm-Jauche. Einfach etwas frische oder getrocknete Droge in ein Gefäß und dieses möglichst mit Regenwasser aufgefüllt. Im Schatten reift nun die wertvolle Jauche je nach Ihren Temperaturverhältnissen schnell oder langsam. Nach ca. 10-20 Tagen, wenn die Brühe nicht mehr schäumt und sich die Bestandteile der Pflanze zum größten Teil bereits aufgelöst haben, kann sie 1:10 mit Wasser verdünnt auf die Pflanzen oder direkt in den feuchten Wurzelbereich als zusätzlicher biologischer Dünger gegeben werden. Es empfiehlt sich, die Jauche täglich umzurühren. Wenn die Sache doch zu sehr stinkt, sollten Sie etwas Gesteinsmehl über die Suppe streuen.

 

Messer schärfen

 

Übrigens lässt sich der Ackerschachtelhalm auf Grund seines hohen Gehaltes an Kieselsäure auch für den Feinschliff von Messern verwenden. Kieselsäure ist härter als Stahl und feiner als der Abrieb von Steinen. Sammeln Sie einige möglichst lange Stiele, drücken diese mit dem Messerknauf etwas flach und legen Sie diese parallel nebeneinander. Nun ziehen Sie das Messer über den Halmen beidseitig mehrmals ab. Am Ende erhalten Sie eine rasiermesserscharfe Klinge und auf den Stängeln ist der silbergraue Abrieb des Stahls deutlich zu erkennen. 😉

 

Für Sportler

 

Ja liebe Leser, es gibt seit einiger Zeit auch ein Ackerschachtelhalm-Konzentrat für Hochleistungssportler. Die Firma ultra sports bietet dieses Gebräu in handlichen 100 ml Flaschen zum Preis von 14,90 Euro an. Es wird empfohlen, den Kieselsäurespender während intensiver Trainingsperioden oder 2 Wochen davor einzunehmen. Aber auch als abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung, für eine gesunde Lebensweise und als Kapsel erhältlich, hat das Un-Kraut Ackerschachtelhalm den Marketing-Sprung in die schöne neue Doping Welt gefunden. Und glaubt man einigen Rezensionen im Netz, scheint das Mittelchen tatsächlich zu wirken.

In dem Fläschchen sind nach Herstellerangaben 33% Ackerschachtelhalmpulver, 67% Ackerschachtelhalm-Nährkonzentrat (auf Maltodextrinbasis), Konservierungsstoff (Kaliumsorbat) und Wasser. Man munkelt, dass auch Lance Armstrong gerne mal am Ackerschachtelhalm genascht hat, um seine Erfolge einzufahren. Jedenfalls wird es als der Chefnährstoff für Sportler empfohlen und wenn der Schachtelhalm eines Tages nicht mehr in dieser Form erhältlich ist, meldet sich vielleicht ein Profi-Sportler und zupft Ihnen freiwillig den Ackerschachtelhalm aus dem Garten?

 

Historische Verwendung

 

Hinweis in eigener Sache: Die Zeiten, in denen man sich nach einer Zahnwurzelbehandlung eine Nelke in die Backe schob oder eine Betäubung mit einem Knüppel bzw. literweise Alkohol herbeiführte, sind vorbei. Heutzutage gibt es wirksamere Methoden, um die eigene Gesundheit zu erhalten.

Vor dem Gebrauch der hier aufgeführten historischen Verwendungsmöglichkeiten ist immer der Hausarzt oder Apotheker zu konsultieren! Sehen Sie die Nutzbarmachung der Flora, die unsere Vorfahren einsetzten, mit einem zwinckernden Auge und mehr als unterhaltende Lektüre.

Nichtsdestotrotz sind viele dieser älteren Methoden auch heute noch und bspw. in Notzeiten durchaus wirksam und verlieren dadurch nur wenig an ihrer Bedeutung.

Die volkstümlichen Namen wie Fegekraut, Pfannebutzer, Scheuergras, Scheuerkraut oder Zinnkraut lassen erahnen, wozu das Kraut vor vielen Monden verwendet wurde. Da sich die Kieselsäure vor allem in der Außenhaut der Pflanze befindet, wurden damit Zinn, Blech und viele andere metallische Oberflächen poliert.

Aber schon im Altertum nutzte man den Ackerschachtelham als blutstillendes Mittel. Im Mittelalter zusätzlich gegen starken Husten, Steinleiden, Ruhr und Gicht. Erst Sebastian Kneipp (1821-1897) brachte das längst vergessene Heilkraut wieder ins Gespräch. Empfohlen wurde es von ihm als harntreibendes Mittel, zum Gurgeln und Mundspülen, gegen Gicht, Rheuma, Umschlag bei schlecht heilenden Wunden und als Badezusatz.

 

Nebenwirkungen

 

Sind keine bekannt. Das BGA (Bundesgesundheitsamt) empfiehlt aber, den Tee nicht einzunehmen, wenn die Herz- oder Nierentätigkeit eingeschränkt sind.

 

Wichtiger Hinweis

 

Die in diesem Artikel und dem gesamten Pflanzenlexikon aufgeführten Hinweise zur Verwendung der einzelnen Pflanzen sind nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen. Bevor Sie diese Pflanzen verwenden, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker konsultieren. Diverse Pflanzen und deren Inhaltsstoffe können in Verbindung mit bereits eingenommenen Medikamenten schwere Nebenwirkungen verursachen. Eine fachliche Beratung erhalten Sie nur von Ihrem Arzt. Sie muss vor der Einnahme der hier vorgestellten Pflanze erfolgen.

 

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Tipp am Ende des Artikels

 

In der Tabelle zu den Büchern über essbare Wildpflanzen und Wildkräuter gibt es jede Menge mehr Informationen zu den Pflanzen die wir nicht nur als Nahrung achten. Mehr als 600 Bücher werden dort vorgestellt. 😉

4 Kommentare

  1. leider habe ich aus unwissenheit sumpfschachtelhalm als tee zu mir genommen.Ich weiss dank eures beitrags dass es so ist.was sollte ich tun? muss ich zum arzt,denn ich habe diesen tee schon seit laegerem mit brennesseln zu mir genommen.waer nett von ihnen zu hoeren.liebe gruesse

    heinz

    • Hallo Heinz,

      Ein Gang zum Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker empfehle ich in dem von dir geschildertem Fall unbedingt. Nur er kann dich fachlich beraten und Diagnosen stellen.

      Gruß Uwe

  2. Dankeschön, war sehr aufschlussreich, Euer Beitrag.
    Liebe Grüße
    Kerstin Peters

  3. danke, hat mir viel weiter geholfen 🙂

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